Name: Helena Waldmann
Email: helena@lettersfromtentland.com

Datum: Berlin/Teheran, Oktober, 2006 um 14:35:45
Kommentar:
Etwas Seltsames findet statt, wir erhalten folgende e-mail:

"Dear Friends, We are pleased to inform you that the Dramatic Arts Center of Iran will hold the 25th Fadjr International Theater Festival from 8th to 17th of January 2007 in Tehran, as the main theater event of our country ... We highly appreciate it if you could kindly submit your new productions to our Festival. The applications should reach our office by the end of October 2006 and then the Selection Committee of our festival will announce the invited international guest Performances through international affairs office of Dramatic Arts Center by mid- November. Looking forward to hearing from you, we remain. Best Regards, Mansour Parsai General Director of Dramatic Arts Center of Iran President of Fadjr International Theater Festival"


Name: Helena Waldmann
Email: helena@lettersfromtentland.com

Datum: Berlin, September, 2006 um 01:03:03
Kommentar:
Ich habe auffällig lang nichts mehr von den in Tehran lebenden "Letters from Tentland"- Darstellerinnen gehört, frage nach dem warum. Über Umwege erfahre ich, dass einige den Kontakt mit mir abbrechen mussten.

Name: Helena Waldmann
Email: helena@lettersfromtentland.com

Datum: Weimar, September, 2006 um 09:42:32
Kommentar:
"Return to Sender" endlich in Deutschland. Wir spielen auf dem Kunstfest Weimar. Im Fernsehinterview des mdr fragt mich die Redakteurin, ob ich der Meinung wäre, dass Weimar die richtige Stadt sei, um dieses Stück in Deutschland herauszubringen. Verblüfft antworte ich ihr, dass überall auf der Welt der richtige Ort sei, um ein Stück über das Exil zu zeigen. Woraufhin sie mir sagt, dass es in Weimar fast keine Ausländer mehr gäbe, dass das Interesse an diesem Thema entsprechend gering sein könnte. Die Performerinnen berichten mir nach dem Stück, dass sie im zweiten Teil, wenn sie die Männer zur Diskussion hinter den Vorhang einladen, eine viel härtere Zeit hatten als bisher im Ausland. Es war ihnen kaum möglich, mit den Männern über das Exil, das Fremdsein, die Heimatlosigkeit zu sprechen. Die Fragen bezogen sich immer wieder nur auf die offizielle Nachrichtenlage, den Präsidenten Ahmadinedschad und auf das iranische Atomprogramm. Die Zweifel der Fernsehredakteurin sind mir jetzt nachvollziehbar.

Name: Helena Waldmann
Email: helena@lettersfromtentland.com

Datum: Göteborg, Schweden, August, 2006 um 01:02:02
Kommentar:
Es leben unglaublich viele Iraner in Göteborg. Die Performerinnen werden, wenn sie Farsi untereinander sprechen, von Menschen auf der Straße verstanden und angesprochen. Zwei der sechs Performerinnen haben Verwandte dort. Trotzdem ein doppeltes Nicht-Ankommen in Schweden: Eine der Performerinnen, Taies Farzan, deren Eltern sie, als sie noch ein Kind war, einem Bekannten anvertrauten, um sie ins schwedische Exil zu bringen, kam nie dort an. Der Bekannte setzte sie in München ab. Während der Probe in Göteborg fällt Taies von der vorderen Bühnenkante. Sie stürzt buchstäblich über die Grenze und erleidet eine starke Gehirnerschütterung. Erneut kommt sie in Schweden nicht an. Wir spielen das Stück auf dem Göteborg Dance and Theatre Festival mit nur fünf Performerinnen.

Liebe Banafshe, ich frage mich, an welche Banafshe ich gerade schreibe? An die, die eine frühere Welt träumt, die es so nie gab? Oder an die, die an der echten Welt zweifelt, die du nicht akzeptieren willst? Du kommst mir vor wie eine Doppelgängerin. Vertrieben aus einem Paradies, das keins war. Und ausgesetzt in einer Welt, in der du keine Macht hast. Ich kann dich beruhigen. Das geht nicht nur dir so. Manche träumen fieberhaft ein Europa der Ordnung und der Gesetze. Es ist ein ungeheurer Traum, der dazu führt, alles abzureißen und zu vernichten, was diese verunsicherte Kultur verunsichert. Wo da die Menschen bleiben, weiß ich auch nicht. Deine H.


Name: Helena Waldmann
Email: helena@lettersfromtentland.com

Datum: Novi Sad, Serbien, Juli, 2006 um 17:21:31
Kommentar:
Das 12. internationale Festival INFANT 06 läd uns ein in Novi Sad zu spielen.
Die Beschaffung der Visa für die Exil-Iranerinnen, die keinen deutschen Pass haben, ist kompliziert. Sie erhalten ein Visum für genau drei Tage: Anreise-, Vorstellungs- und Abreisetag. Das Reisen ist für die Serben ähnlich schwierig. Grenzen überall: nach Bosnien, Kroatien, Ungarn. Ich höre von Gängeleien an den Grenzen und Ausfragereien, was man wo in welchem Land zu suchen habe. Die Leute fühlen sich eingesperrt. Ebenso selten kommt ein Ausländer rein. Darum werden wir äußerst freundlich empfangen, vom Festival und den Menschen in der Stadt. Dass es Exil-Iranerinnen bis nach Novi Sad schaffen, können ein paar Leute am Sonntag morgen in der leeren Stadt kaum glauben. Sie schenken ihnen rote Rosen. Es stellt sich schnell heraus, dass die Problematik, die die Exil-Iranerinnen in "Return to Sender" aufzeigen, verwandt ist mit der Situation der Serben. Viele Serben sind während des Kriegs geflohen und viele versuchen auch heute noch, ihr Land zu verlassen.

"Return to Sender" erhält am 1. Juli in Novi Sad die Auszeichnung "for productive research in border line of theatrical fields".

Liebe Sara, der Preis, den diejenigen zahlen, die ihr Land verlassen, ist hoch. Sie wünschen sich Sicherheit, aber sie verlieren das Selbstverständliche: Wie man sich im Alltag bewegt, mit Nachbarn und Behörden umgeht. Sie kommen oft nirgends an und bewahren sich deshalb von der Heimat ein Bild, dass mit der Realität dort nichts mehr zu tun hat. Sie werden sich selbst fremd, sie sind nicht hier und nicht dort. Wo bist du? Deine H.


Name: Helena Waldmann
Email: helena@lettersfromtentland.com

Datum: Montpellier, Juni, 2006 um 21:00:15
Kommentar:
Auf dem Festival Montpellier Dance feiert "Return to Sender" am 25. Juni Premiere. Nach dem Stück steht plötzlich eine Frau vor uns und stellt sich vor: Sie ist die im Exil lebende Schwester von Zohreh, eine der Darstellerinnen von "Letters from Tentland". Ihre Schwester fand sie hier nur noch in der Anrede in meinen Briefen und virtuell im Bühnenvideo - es fließen Tränen, wie häufig in Iran. Wir sind sehr bewegt.

Liebe Zohreh, man erzählt uns in Europa Geschichten von Mädchen, die plötzlich verschwunden sind, entführt, ins Gefängnis gesteckt. Ich weiß nicht, was davon wahr ist. Die Angst, etwas Falsches zu sagen, steckt tief, genauso die Angst, abgeschoben zu werden. Zu verschwinden, verschwunden zu werden. Ich bin überrascht, dass die Angst auch hier in Europa so groß ist. Deine H.

Eine andere iranische Darstellerin, die ich schon in "Letters from Tentland" in Tehran besetzen wollte, musste Iran aus religiösen Gründen verlassen. Nun lebt sie in Frankreich. Wir freuen uns, für "Return to Sender" endlich zusammen arbeiten zu können. Da ihr die französische Behörden nach ewigem Hinhalten nur falsche Versprechungen machen, sie von Amt zu Amt verweisen und noch immer keinen Pass ausstellen, kann sie Frankreich nicht verlassen. In dem Stück, in dem sie sehr viel zu sagen gehabt hätte, darf sie wieder nicht mitspielen.

Liebe Mahshad, weißt du, was der größte Unterschied zwischen hier und dort ist? Hier in Europa, wo Fremde die Freiheit erwarten, werden sie flügellahm gemacht. Sie wollten die Freiheit und werden von den Behörden erdrückt. Ich glaube, viele, die nach Europa kommen, verlieren an Freiheit. Wenigstens an innerer Freiheit, die ich bei euch so bewundert habe. Deine H.


Name: Helena Waldmann
Email: helena@lettersfromtentland.com

Datum: Salamanca, Juni, 2006 um 16:58:33
Kommentar:
Wir reisen nach Spanien, um in Salamanca auf dem Festival International de las artes Castilla y León am 16. Juni ein try out von "Return to Sender" zu zeigen. Die Festivalleitung stellt uns zwei Tage das Theater zur Verfügung, um den Sprung vom technikfreien Probesaal ins Theater zu schaffen. Das Stück ist nahezu fertig.

Name: Helena Waldmann
Email: helena@lettersfromtentland.com

Datum: Berlin, Juni, 2006 um 09:57:57
Kommentar:
Die Probenzeit in Berlin ist kurz und anstrengend. Es wiederholt sich etwas, was ich ähnlich aus Iran kenne. Zunächst verstehen wir einander nicht. Wie in Iran ist es kein Sprachproblem. Hier wie dort sprechen sie englisch oder deutsch. In Iran hat die Gruppe mich zunächst nicht wirklich verstanden und ich sie nicht. Hier ist es eher so, dass die Gruppe so disparat ist, dass sich alle untereinander verstehen lernen müssen. Die Gründe, warum jede einzelne hier ist, und die Bedingungen unter denen sie hier leben, weichen so sehr voneinander ab, dass es uns schwerfällt zu entscheiden, welche Sachverhalte im Stück vorkommen sollen. Wir versuchen einen gemeinsamen Nenner zu finden: Jede Beteiligte bringt ein Stück ihrer Geschichte in das Stück hinein: das orientierungslose Tasten und Taumeln im Exil, das anfängliche Sich-Verstecken, das sich immer noch Fremdfühlen, die ewige Angst vor Abschiebung, die Zerrissenheit zwischen zwei Kulturen, das Verbeugen vor den Behörden, die quälenden Erinnerung an eine Zeit, die niemals wiederkehrt, der Versuch, im Exil anzukommen ...

Ladies only: In "Letters from Tentland" haben die Iranerinnen die Frauen im Publikum eingeladen, hinter den Vorhang zu kommen, um mit ihnen - der iranischen Gastfreundschaft entsprechend - in intimer Atmosphäre bei einem Glas Tee über die Situation in Tentland zu reden. Den offiziellen Regeln in Iran folgend, mussten die Männer auf der anderen Seite des Vorhangs bleiben. Für "Return to Sender" beschließen die Performerinnen, dass dieser Part Gespräche über das Leben im Exil enthalten soll. Wir entscheiden uns als Gespächspartner - auch, weil im Vorgängerstück die Frauen bevorzugt waren - für die Männer: Men only

Name: Helena Waldmann
Email: helena@lettersfromtentland.com

Datum: Berlin, Mai, 2006 um 11:57:19
Kommentar:
Probenbeginn von "Return to Sender" mit sechs in Berlin lebenden Iranerinnen: Leila, Maryam, Niloufar, Sanam, Taies und Javeh. Die Gründe warum, und die Zeiträume, wie lang die Iranerinnen in Berlin leben, sind unterschiedlich: Sanam ist hier geboren, Javeh und Niloufar kamen als Kind hierher, Leila hat vor fünf Jahren Iran verlassen, Taies war sieben Jahre alt, als ihre Eltern aus politischen Gründen in die Türkei fliehen mussten. Als sie 16 war, drohte ihnen die Rückführung nach Iran, sie flohen nach Deutschland. Maryam hat vor weniger als zwei Jahren Iran verlassen.

Mein Plan ist, die Struktur von "Letters from Tentland" beizubehalten. Die Exil-Iranerinnen sollen in und mit den Zelten arbeiten, die ihre Kolleginnen aus Tehran zurückgelassen haben. Da ich die Zelte in "Letters from Tentland" als Briefumschläge verstehe und die darin befindlichen Menschen als Briefe, werde ich diese Briefumschläge noch einmal benutzen, nur die Botschaften austauschen. Die Umschläge aufreißen und neue Briefe herausholen bedeutet, den Exilantinnen die Möglichkeit zu geben, zu sagen, was sie zu sagen haben, warum sie hier sind. Sie sollen uns auffordern, dass wir die Briefe lesen, anstatt sie nur wie ungeöffnet abzustempeln und zurückzusenden, dorthin, woher sie gekommen sind.

Allen neuen Performerinnen ist das Stück "Letters from Tentland" bekannt. Wir suchen Antworten auf ihre Briefe. Bei der Rezeption von "Letters from Tentland" wurde das Zelt mit Tschador gleichgesetzt, was eine einseitige Sichtweise nahelegt. Dadurch, dass jetzt Exil-Iranerinnen in den Zelten spielen, öffnet sich der Bedeutungshorizont neu. Ein Zelt ist kein Haus, sondern ein mobiler Schutzraum. Es verweist auf die Not, die Menschen wendig macht. Für die Performerinnen gehört das Zelt zu ihrer Kultur, die man nicht einfach abstreifen kann. Es ist Schutz und Behinderung zugleich. Es ist auch der Schleier der Anonymität.

"Wo kommst du her? Diese Frage scheint lebenswichtig. Komme ich, damit ich wieder gehen kann? Ich bin das Passbild, das nirgends hingehört. Wer nirgends hingehört, gehört überall hin. Wer bist du? Ich komme aus Tentland. Schlage mir den Kopf an an den Mauern aus Bildern, hergestellt in den Fabriken der Sensationen. Nachrichten nach denen man sich zu richten hat. Wo ist dein Zuhause? In mir? In meinem Zelt? Flügel und Krücke zugleich. Gezwungen immer weiter zu ziehen. Zwischen den Kulturen werde ich immer stärker und fremder für die, die die Macht über die Bilder haben. Gehst du wieder zurück? Nein. Meine Heimat ist ein Puzzle aus Erinnerungen und Geschichte. Was ich nicht habe, ist dieses Gefängnis aus Vorgartenzäunen. Ich bin das Bild, das Bild der Freiheit." sagt Sanam in ihrem Monolog.


Name: Helena Waldmann
Email: helena@lettersfromtentland.com

Datum: Mai, 2006 um 15:25:51
Kommentar:
was bisher geschah ...
Nach der Premiere von "Letters from Tentland" im Januar 2005 auf dem International Fadjr Theatre Festival in Tehran sollten dort weitere 20 Vorstellungen stattfinden, die wegen der anstehenden Präsidentschaftswahlen vom Dramatic Art Center abgesagt wurden. Immer mit dem unguten Gefühl im Gepäck, dass die Produktion auch über Iran hinaus gefährdet sein könnte, zieht unsere Karawane weiter nach Europa und nach Lateinamerika. Nach Asien. Und weiter. Immer weiter. Bis sich die Sorge um die Existenz des Stücks mit 43 Vorstellungen in 17 Ländern auf drei Kontinenten doch noch als begründet erweist.
Ich höre, das Dramatic Art Center in Tehran, Co-Produzent des Stücks, habe einen Brief vom obersten Tentland Office erhalten, der den iranischen Performerinnen nahelegt, das 'Briefe-schreiben' in alle Welt sofort zu beenden.

Liebe Banafshe, Mahshad, Pantea, Sara, Sima, Zohreh Eure "Letters from Tentland" kamen in vielen Städten der Welt an. Doch die Korrespondenz wurde eingestellt und ich halte nur noch leere Umschläge in Händen. Es riecht in den Zelten noch nach Euch. Jetzt werden die Hüllen von sechs Frauen bewohnt, die Euer Land verlassen haben. Heute abend antworten wir Euch. Eure H.


Name: Ahmad Kamali
Email: ahmad-kamali@online.de

Datum: Donnerstag, 5 Januar, 2006 um 14:45:41
Kommentar:

Das Theaterstück habe ich leider nicht auf der Bühne erleben dürfen, aber bin glücklich, dass ich es als Videoaufnahme sehen könnte. Symbolkraft der Bilder und unter der Oberfläche verborgene Intermezzohaften rhythmische Substanz hat mich bewegt. Dass hier eine Grenze erreicht ist, die mit der Grenze des Darstellbaren, mit der Grenze der Kunstfähigkeit vom Theater zusammenfällt, ist in jeder Szene erkennbar. Viel Vergnügen wünsche ich, diejenige, die dieses Theater sehen können und viel Glück für das Ensemble.


Name: NERZ-KG / Brigitte Braun and Betina Panek
Email: brigitte.braun@addcom.de

Datum: Freitag, 25 November, 2005 um 18:50:19
Kommentar:

From September 2005 to March 2006 the gallery "peripherie" in the cultural centre "Sudhaus" in Tübingen (Germany) is a platform of international videoart. (www.galerie-peripherie.de) In the art gallery, an installation that refers to its environment - a tilted cube equipped with seats - became an "art-cinema" every Wednesday evening for the period of six months. The screening programme presents contemporary video art and experimental documentations starting from the 90's up to today. On November 23, 2005 we present the video documentation ?Letters from Tentland? by Karina Smigla-Bobinski. For us and the visitors of the event it was a wonderful experience. The performance itself is so impressing and also the documentation is very good realized. The discussions after the screening have been so inspiring. This way we like to thank for this exceptional art-work and we wish all the best to Helene Waldmann, Karina Smigla-Bobinski, the six female performers and to all persons being involved in the production. Best whishes NERZ-KG ? Brigitte Braun and Betina Panek (Tübingen)


Name: Alexa Gwinner, Blanka Heinecke, Hertha Gieler, Florentine Kliegel

Datum: Sonntag, 20 November, 2005 um 19:39:21
Kommentar:

Sehr geehrte Frau Waldmann, gestern Abend haben wir in Ludwigshafen Tentland gesehen und sind tief beeindruckt. Vielen Dank für den großartigen und außergewöhnlichen Theaterabend. Die starken Bilder werden noch lange in unserem Gedächtnis verweilen. Besonders erfreulich ist für uns, dass Sie gezeigt haben, dass es auch möglich ist, hervorragendes Tanztheater ohne Brutalität und billige Effekte, aber mit Einfühlsamkeit und Sensibilität zu machen.


Name: Helena Waldmann
Email: helena@lettersfromtentland.com

Datum: Sonntag, 20 November, 2005 um 19:37:56
Kommentar:

Ein Jahr «Letters from Tentland» Seit dem try out im November 2004 auf der dance 2004 in München hat die Karawane mehr als 30 mal die Zelte an 17 Oasen zwischen Korea und Brasilien aufgeschlagen. Von Teheran nach Hannover und München zurück nach Teheran, dann weiter nach Ludwigsburg, Venedig, Amsterdam, Wien, Zürich, Sao Paulo, Paris, Seoul, Berlin, Düsseldorf, Bielefeld, Frankfurt, St. Pölten, Lörrach, Idar Obersein, Ludwigshafen steht dem Zeltabenteuer nun Luxemburg, Stuttgart, Bregenz, Linz, Caracas und Montpellier bevor. Über 10.000 Zuschauer haben Tee getrunken, am Dialog zwischen Orient und Okzident teilgenommen und waren tief berührt. Proteste gab es immer wieder bei Männern, die nach der Vorstellung nicht ins Zelt auf der Bühne durften, mit einer einzigen Ausnahme. In St. Pölten luden die Zeltbewohnerinnen auch Jungs hinter den Vorhang, weil noch keiner über 15 war. Beeindruckt haben uns vor allem die Frauen. In Korea erfuhren wir, dass sie sich nach außen hin zwar frei bewegen können, aber wie unfrei sie wirklich sind, erzählten sie erst ohne ihre Männer. Noch erstaunlicher war die Reaktion der Brasilianerinnen, die uns hinter dem Vorhang klar machten, wie sehr sie unter der gesellschaftlich oktruierten Nacktheit leiden; die gesellschaftlich erwünschte Entblößung beschrieben sie als Diktatur der Schönheit. Verhüllung und Enthüllung sind zwei Seiten derselben Medaille.


Name: Wiebke
Email: wiebke.mainz@freenet.de

Datum: Montag, 7 November, 2005 um 14:48:23
Kommentar:

Zuerst eine Erklärung zum vorherigen Eintrag: dieser ist schon ein paar Wochen alt - ich hatte ihn direkt an Karina geschickt. Jetzt wird er "öffentlich". Mein Besuch in der "letters from tentland" Aufführung liegt eine Woche zurück und noch immer bin ich beeindruckt von dieser Erfahrung. Fast habe ich Angst, das Gesehene zu vergessen. Faszinierend (und vorher unvorstellbar) finde ich die Ästhetik des Tanzes der Zelte und der auf die Zelte projezierten Videos (besonders die tanzende weiße Frau). Die Gespräche mit den iranischen Frauen im Anschluss an die Vorstellung haben mir geholfen, das Stück eben nicht nur als "schön" sondern im Kontext zu seiner Entstehung zu begreifen. Diese Aufklärung lässt uns Europäerinnen die Bedeutung dieses Stücks erst begreifen. Ich hoffe, dass viele Menschen im Iran von der Existenz der "Letters from Tentland" erfahren. Obwohl im Moment eher unwahrscheinlich, wünsche ich Ihnen sehr, dass dieses Stück im Iran wieder aufgeführt werden darf! Vielen Dank und weiterhin großen Erfolg! Wiebke


Name: Wiebke
Email: wiebke.mainz@freenet.de

Datum: Montag, 7 November, 2005 um 13:56:09
Kommentar:

Liebe Karina, ich las Ihren Bericht über den Aufenthalt in Teheran auf der "letters from tentland" homepage. Sie haben mir "aus der Seele" gesprochen. Seit ein paar Monaten beschäftige ich mich (leider bisher nur aus der Ferne) mit dem Iran, lese viele Bücher über Religion und Alltag in diesem Land. Dabei fühle ich mich, wie Sie, ständig an mein Leben in der DDR erinnert und frage mich gleichzeitig ob dieses Gefühl nicht anmaßend ist. Die Situation für Andersdenkende ist im Iran gefählicher als in den 80er Jahren im Osten Deutschlands und jede Missachtung eines Verbots wird ungleich härter bestraft. Doch trotz dieser Bedenken erkenne ich mich in vielen Alltagssituationen, beim Improvisieren, um Fehlendes auszugleichen, beim Lesen "zwischen den Zeilen"... Zwei wunderbare Bücher möchte ich Ihnen empfehlen: Marjane Sarpati:"Persepolis" Kindheit und Jugendjahre. Es sind Comics einer Iranerin. Mit wunderbaren naiven Zeichnungen und sehr weiblichem Humor liefern beide Bücher Einblick in die sehr persönliche Erfahrungswelt einer Heranwachsenden im Iran. Irgendwann werde ich ganz sicher den Iran besuchen - vorher schaue ich mir Ihr Theaterstück an. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihrem Stück! Liebe Grüße Wiebke Sommer


Name: Helena Waldmann + Karina Smigla-Bobinski

Datum: Samstag, 5 November, 2005 um 22:46:46
Kommentar:

Wir wünschen uns mehr Courage von unseren Zuschauer/innen zu Einträgen ins Gästebuch. Wir warten auf eure Comments... Helena + Karina


Name: Brigitte Kottwitz
Email: bkott33333@aol.com

Datum: Samstag, 29 Oktober, 2005 um 12:05:24
Kommentar:

Vielen Dank für die Einladung ins Tentland. Ich war so fasziniert über die künstlerische und politische Ausarbeitung sowie Presentation, sodass ich gleich einem Freund in Kairo über meine Begeisterung von diesem Performanceabend berichtete. Ägypten wäre bestimmt auch ein guter Vortragsort für Letters from Tentland. Hier gibt es auch ein Goethe-Institut....


Name: lorena herrera
Email: lorenamex@yahoo.com

Datum: Donnerstag, 15 September, 2005 um 19:17:02
Kommentar:

Tube la oportunidad de ver esta obra en su estreno en Munich y quede muy imprecionada con la tan inovadora manera de precentar no solo una piesa de dansa contemporaneo sino toda una realidad, sentimiento de la situacion de mujeres que viven bajo este tan comentado regimen, me conmovio cada gesto aun bajo las tiendas, lo oculto de alguna manera tomo mas fuerza, creo que logre entender o mas bien compartir un sentimiento , mas alla de las palabras, mas alla de lo visual , realmente una experiencia en un lenguage universal.


Name: C.Kappeler
Email: helena-rak@web.de

Datum: Sonntag, 24 April, 2005 um 13:23:41
Kommentar:

Das Gefühl, das ich hatte, als ich eure Seiten angeschaut habe, kann ich nur schwer einordnen. Es ist ein Gefühl von Fastination der doch so anderen Welt als der meinigen. Die Gewißheit daß dort vielen Frauen Leid zugefügt wird und dann wiederum die Schönheit und der Stolz in den Gesichtern der Frauen, der das wieder verändert. Fastination ist das was für mich übreig bleibt, Fastination von einer Welt die mir so fremd, deren Atem ich aber genau spühren kann. Ich danke euch und werde mich bemühen das Theaterstück zu sehen.


Name: V.Dünßer

Datum: Donnerstag, 14 April, 2005 um 19:10:25
Kommentar:

Wenn es ein bestimmtes kollektives Bewußtsein gibt und wenn es so eines speziell unter den Frauen gibt,wird das Handeln jeder Frau in irgendeiner Form (Aus-)Wirkung auf alle Frauen jedes Landes haben. Oder anders ausgedrückt: Als in Deutschland lebende Frau, wird unser Handeln und Denken mindestens hintergründig beeinflusst von der Lage der Frauen anderer Nationen. So denke ich, dass sehr viel Verantwortung in der Selbst-Beobachtung unserer(frauen-)eigenen Gedankenstrukturen und vor allem deren Tendenz herauszufiltern liegt. Die tänzerische Bewegung der iranischen Frauen im Zelt, ist ein intimes Bild für solch eine Handlung der Selbstbeobachtung.


Name: Sybille Rath
Email: syrath@gmx.de

Datum: Dienstag, 5 April, 2005 um 17:28:33
Kommentar:

ich bin begeistert gewesen.Das Theaterstück ist sowohl inhaltlich als auch visuell auf höchsten Niveau angesiedelt. Ausserdem ist es für mich sehr spannend gewesen nach Beendigung des Stückes hinter den Vorhang schauen zu dürfen. Dort hatte das weibliche Publikum die Chance mit iranischen Frauen zu diskutieren und Fragen zu der sicherlich aus unserer Sicht problematischen Situation der Frauen im Iran zu stellen.
Name: lorena herrera
Email: lorenamex@yahoo.com

Datum: Dienstag, 5 April, 2005 um 14:57:26
Kommentar:

es increible como atravez de las tiendas de campana puede uno captar no solo la vibracion y el movimiento que dentro de ellas sucede, sino incluso , las tiendas manejan una exprecion visual de sentimientos de quien las habitan, intensificando el efecto de la obra, como si privando lo evidente a los ojos nos obligara a mirar con el alma.


Name: vinc.b.

Datum: Dienstag, 5 April, 2005 um 14:50:05
Kommentar:

sehr interessantes stück!!! bin erst 14 trotzdem fand ich das stück voll cool! durch das stück hat man einen tiefen eindruck in die täglich situation der iranischen frauen erhalten.


Name: endy
Email: endyh@gmx.de

Datum: Dienstag, 5 April, 2005 um 14:20:40
Kommentar:

ein äußerst interesantes und profundes theaterstück, welches zum nachdenken über die situation der frauen im iran gibt. das beste was ich im letzten jahr gesehen habe! wunderbarer internet auftritt! herzlichst ihr E. Hupperich


Name: Helena Waldmann
Email: waldmann@lettersfromtentland.com

Datum: Mittwoch, März, 2005 um 10:53:33
Kommentar:

Tehran, March 2005
We were supposed to perform "Letters From Tentland" again in Tehran from 20 April to 16 May. Because of the coming presidential elections, however, the performances have been cancelled for the time being. And so our caravan moves on to Europe. To Asia. And ever onwards...


Name: Sarah from a land of forbiddens

Datum: Dienstag, 22 März, 2005 um 14:23:31
Kommentar:

Hi everybody, it is a weblog in which I want to speak briefly about my own life in Iran which I prefer to name it " land of forbiddens". this is because here almost everything is forbidden: joy, colour, idea, writing freely, protesting, loughing, etc etc. from now on you can expect here some letters by me. Wait for that.


Name: Karina Smigla-Bobinski
Email: karina@lettersfromtentland.com

Datum: Donnertstag, Januar, 2005 um 21:04:27
Kommentar:

ich bin seit ein paar Tagen in Teheran und bin bereits voll von starken Eindrücken. Man fährt hier gefühlsmäßig Achterbahn: Angst, Glück, Begeisterung, Wut, Überraschung, Hilflosigkeit, Geborgenheit erfährt man hier in so schnellen Wechsel und mit solcher Intensität, wie man sie in Europa nicht findet.
... Irgendwie erinnert mich das alles an die Zeit in der ich in Polen aufgewachsen bin, in den Jahren vor 1988.
Die Geister der Vergangenheit sind für mich hier wieder auferstanden. Sie packen mich und schicken mich auf eine surreale Reise in die achtziger Jahre. Es war ein Kampf, gleich dem Willen sich selbst aus einem Alptraum zum Aufwachen zu zwingen. Durch die Kenntnis dieser Erfahrung flechten sich bei mir unweigerlich heimatliche Gefühlswelten in die Kommunikation mit den IranerInnen hier vor Ort. Interessant für mich ist es zu beobachten, dass ich diesen Erfahrungswert in Deutschland nicht aktiv benötigt, bzw. kommuniziert habe. Hier in Iran erweist sich für mich als Vorteil, dass ich von damals noch Übung darin habe, Lösungen für Situationen täglich neu zu erfinden. Es überrascht mich selber, wie geschickt ich mich hier arrangieren kann! Es freut mich auch zu sehen, dass die Menschen hier nicht blind den vielen Regeln folge leisten, sonder ähnlich wie in Polen immer (...fast immer) einen Ausweg aus der Situation zu finden scheinen. Wenn man aber ständig dazu verdammt ist, nach Auswegmöglichkeiten zu suchen, strapaziert das die Nerven ... und trotzdem wird mir hier so viel Liebe und Hilfe entgegengebracht, dass ich sehr tief berührt bin.
Was mich noch an Polen erinnert, ist die Kodierung der Theatersprache. Alles was brisant sein könnte fand bei uns Platz zwischen den Zeilen. Die Fähigkeit Zweideutigkeiten, Metaphern, Andeutungen, Stille zu "entschleiern" hat man in Polen von klein auf gelernt. Vielleicht hat dieses Verständnis mit einer bestimmten Chiffre einer zusammenertragenen, schweren und gleichzeitig erfinderischen Erfahrungs- und Gefühlswelt zu tun. Auch die Tänzerinnen benutzten bei der Entstehung des Stücks Kodierungen. Um dies aber auch außerhalb der iranischen Grenzen verständlich zu machen, mussten wir, als die "Letters From Tentland" in Deutschland ihre try outs hatten, umgekehrt vorgehen: Entkodierung, Entschleierung!
Jetzt, wieder hier in Teheran, besuchen uns fast jeden Tag im Theater die Zensoren und es heißt wieder: Kodierung, Verschleierung! Mein Video mit dem Schatten einer tanzenden Frau wurde heute zensiert und ich werde die ganze Nacht im Hotel am Computer verbringen, um den Schatten erstarren zu lassen, da das Tanzen für die iranische Frau verboten ist. Ich muss den unbeweglichen Schatten züchtiger bekleiden, da der Schatten zu figurbetonte Kleidung trägt. Anna, meine Videokollegin, hat auch alle Hände voll zu tun, denn auch ihre Videos können der Zensur nicht entgehen. Helena sagte, dass viele Frauen hier, wenn man sie auf der Strasse sieht, an wandelnde Zelte erinnern.
..aber was für Gesichter! ...wunderschön! ... und was für ein Selbstbewusstsein! Vor und hinter den Zelten.


Name: Helena Waldmann
Email: waldmann@lettersfromtentland.com

Datum: Mittwoch, January, 2005 um 13:23:13
Kommentar:

Tehran, January 2005
The mood is nervous, there have been reports of an appearance by an Armenian group at a theatre festival in southern Iran which featured dancing and costumes which did not entirely cover the performers' bodies. How that got past the censors, nobody knows. The festival organisers and the mayor were arrested and are still in prison now, two weeks later. We rehearse, somewhat apprehensively, for another week, make changes, work out new scenes. Two censors come to the final rehearsal. We have to leave out a video on which the silhouette of a female dancer can be just made out. The solo voice of a woman singing, coming from somewhere within the tent-town, is criticised. The singing is finally accepted with bad grace, as long as it is sung so quietly that it can hardly be heard. The word chador, synonymous with tent in Persian, is banished from the piece, as is everything that might indicate that the fate of the people in the tents is particularly women-related. The next day another eight censors announce their arrival. We have to go through the whole thing again just two hours before the premiere. Afterwards the eight censors bombard me with questions: Could you have staged this piece in England? Why are there only women in the piece? Would it have been possible to do the piece only with men? I give explanations with the whole team backing me up. Just five minutes before the premiere we are told that what we call our Post Script has to go. In the P.S., the performers invite the female members of the audience to come with them behind the curtain. Ladies only. For the exclusively male censors, the world behind the curtain remains a veiled country. Thanks to the insistent protests of my assistant director, a famous actress in Iran, we are able to perform "Letters From Tentland" complete with P.S. The Iranian women who come behind the curtain in droves can hardly believe that it is possible to show a piece like this in Iran. Sara, Pantea, Sima, Mashahd, Zoreh, Banafshe, Rima, Shabnam, Narmin, Susanne, Anna, Karina, Herbert and I are still completely dazed, but tremendously proud.


Name: Simin H.

Datum: Sonntag, Januar, 2005 um 23:59:14
Kommentar:

I am starting this weblog to talk about Iranian women situation, what they think, what they do and what they want to do to have a better life. My English isn't good and i don't brag about it but I want people who don't know persian be able to read about women in iran. In this strange land you can disobey the law and have your live as you chose privately, but you are always in a danger to be investigated and facing trial for little joys such as listening to your favorite music or for example dating your favorite girl. You know, It'd been a while that I was thinking of writing this post; a kind of ending post for a weblog that although never became exactly like what I wanted, but was like the only safe place for my mind…Many things were unsaid & will be forever. But that doesn't matter; I believe that there are things that are better to be kept in secret notebooks forever. Nobody else in the world can understand them…Well I should say that land of forbiddens is somewhere very far from peace and comfort, which somebody can see in a western country. Residents of this region, although, are ordinary people just like anywhere else; have different tastes and different ways of living. Some people in land of forbiddens have an endless right to do anything. These people are abandoned to power and source of wealth; they have religion and use it, as a weapon against anyone they sense would be a potential danger. According to powerful men of land of forbiddens, people should be always poor and sad, they should have many difficulties in their daily lives in order to get prevented of thinking open and having more requests and organize protests against them.


Name: Helena Waldmann
Email: waldmann@lettersfromtentland.com

Datum: Montag, November, 2004 um 16:14:08
Kommentar:

Munich, November 2004
We are rehearsing on the seventh floor of the Tanztendenz, almost like in Tehran. The view of Munich from the window is great. I show the performers the changes and additions to 'Letters'. The original situation - everyone stays from beginning to end in their tents - does not change. What is different is the structure and narrative style of the piece. A place for the performers, for them to put their criticism into words, is established in front of the curtain, outside the performance space. Once they have broken away from the group, they address me, the authority that established the rules of this game. In this way, they can express their criticism of me, the prejudices I may have, that I have put them in tents and so reduced them to objects. But also, that there are certain advantages to being stuck in a tent. You are not identifiable. At the same time, they are subject to arbitrary direction and their reaction is: that they have had enough of this hiding, that it hurts, drives them to self-harm. By myself coming into play as a 'shock absorber', I can place myself like a shield in front of them. Thus we were able to solve the conflict between Orient and Occident. The two try-out performances on 6 and 7 November in the theatre of the Haus der Kunst confirmed this. Our caravan moves on, to Tehran. To the premiere.


Name: Helena Waldmann
Email: waldmann@lettersfromtentland.com

Datum: Donnerstag, September, 2004 um 14:55:03
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Hanover, September 2004
We packed up our tents in Tehran in order to pitch them again in Hanover for a week as artists in residence at the Tanztheater International Festival with a thirty minute try-out in early September. We have developed a kind of tent vocabulary and devised a story-line that was easily interpreted by everyone in Iran but which proves to be too 'Persian' for Europe, that is, too indirect. As most people here know little about Iran, they request more concrete information about the country. They have no idea of the difficulties with which theatre in Iran is confronted. And to what extent theatre work is influenced by this; how important it is to find images for that which cannot be directly articulated. Dance 2004 has invited us to Munich. Until then we have time to think about how we can solve this mediation conflict between Orient and Occident.


Name: Helena Waldmann
Email: waldmann@lettersfromtentland.com

Datum: Samstag, August, 2004 um 19:50:53
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Tehran, August 2004
With five weeks of rehearsals behind us, the first phase of rehearsals is complete. Today we presented the results to the Dramatic Arts Center and our first small audience. Everyone seemed happy with the outcome. Khosrow Neshan would have liked to look at the tents for longer, Farhad Mohandespour was amazed how such a convincing portrayal of Iranian society could be created in such a short time. Friends of the performers read the time before 1979 and the time after the Revolution into the piece. Our starting point was a camp in the middle of nowhere. The dynamics and conflicts of the camp were intended to correspond with the everyday experiences of the performers as well as the history of the country. The camp demonstrates a state of emergency that is life itself. The tents become a second skin for the people. Where do they come from? What paths lie behind them? Where do they disappear to?


Name: Helena Waldmann
Email: waldmann@lettersfromtentland.com

Datum: Sonntag, July, 2004 um 11:08:13
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Tehran, July 2004
I stay in Tehran, call my dramaturgist Susanne Vincenz to tell her to join me. We begin rehearsals. Not everyone who was at the workshop was able to take part again at such short notice, so during the first two weeks of rehearsals I cast new performers. The competition is keen. "Six women, that won't be easy!" Khosrow Neshan says to me. But nothing is easy in Tehran anyway. Each performer gets into a tent, starts to give life to it, becomes an inhabitant of Tentland who never leaves her tent as long as it is on the stage. Together we learn a new theatre vocabulary. How does one deal with this new layer that conceals, but to a large extent also reveals what is inside? What does this second skin show? What gets under our skin? I call it the corset of liberation. We discover possibilities of expression that we had barely known about two weeks ago. We do not have the safeguard of a dramatist, someone to take responsibility for the content of the piece. That worries the performers as it makes them the authors of the piece themselves and therefore responsible for its content. I try to find a way of placing myself before them protectively. Constantly challenged by self-censorship, I remember the words of the director of the Dramatic Arts Center as we said goodbye after our first meeting: "Please don't censor yourself, do exactly what you want in your work. The censors will decide what can be shown in Iran."


Name: Helena Waldmann
Email: waldmann@lettersfromtentland.com

Datum: Mittwoch, Juli, 2004 um 15:46:27
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Tehran, July 2004
I present the project to Neshan and his colleague Farhad Mohandespour in the Dramatic Arts Center. Both are polite but restrained. I tell them the history of the project, about the Goethe Institute's involvement, list all the international event organisers who are interested in the piece, express my happiness about the German Capital Culture Fund that has agreed to support the piece. Then Khosrow Neshan interrupts me: "What I find most convincing is the enthusiasm you have for the piece. Stay here and start rehearsals. Tomorrow, if you want."


Name: Helena Waldmann
Email: waldmann@lettersfromtentland.com

Datum: Mittwoch, Juni, 2004 um 23:36:24
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Berlin, June 2004
The director of the Dramatic Arts Center was dismissed after the parliamentary election in March. What will become of our Letters? Although I am still in Germany, I can feel something of Iranian reality. People don't make long term plans there, everything is always different again tomorrow. A new director, Khosrow Heshan, takes up office. He knows nothing of our Iranian-German theatre plans. With the help of Farhad Payar, my advisor on Iranian matters, I get an appointment with him. I fly, full of optimism and with five weeks worth of luggage, to Tehran.


Name: Helena Waldmann
Email: waldmann@lettersfromtentland.com

Datum: Dienstag, Februar, 2004 um 16:38:30
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Tehran, February 2004
I am in the rehearsal room of the Dramatic Arts Center in Tehran together with twelve Iranian women, on the seventh floor, as if suspended between heaven and earth. We look through a gigantic window on to the metropolis of 14 million. Men stay outside the door, they do not come in. The protective window pane acts as a membrane through which we sense the city, both near and far at the same time. We come up with the 'letters' idea: letters that the performers formulate through dance, music and speech. The very first letter is addressed to God: "Please come back from holiday"; others to teachers and people by whom the performers feel watched. They express wishes and fears, tell of conforming and the performers' search for their niche in private life. Here, people live two lives: one in public and a completely different one within their own four walls, behind closed doors and drawn curtains. They show me a world which the media and common clichés in Europe have distorted more than they have communicated knowledge of life in this society. Today, on the last day of the workshop, we try using two tents, the kind that are found everywhere in Iran. I ask each of the performers to move in and with the tents in order to find out what can be done with them. They show me the second world behind the veil, perform what would not be possible without this second skin. The tents prove to be mobile spaces which liberate as well as restrict the performers. We are sure that with this tent- theatre idea we can "expand the bounds of possibility". We decide to invent a piece about life in Tentland.


Name: Helena Waldmann
Email: waldmann@lettersfromtentland.com

Datum: Sonntag, Dezember, 2003 um 22:35:05
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Tehran, December 2003
In order to get an idea of the situation in Iran, the people and theatre, I have come to Tehran for ten days. There is a lot to see at the moment: everyone is working feverishly on their pieces for the coming International Fadjr Theater Festival in February. My impression during rehearsals is that the human body practically doesn't exist anymore in Iranian theatre; it has been erased. A recurrent scene: characters sitting around tables, talking incessantly. I meet actors, authors, theatre studies experts, and ask the sort of questions that one asks when one is gradually getting to know a foreign culture. I ask about dance and the prohibition of women's dance in public and in response I am told that although there is no dance, there is "rhythmic movement". I ask about singing and get the answer that female solo singing is forbidden in public, or possible for a few seconds at the most; then, at the very latest, a second voice has to come in. I ask about touching on stage; I am told that men and women are forbidden to touch each other unless the actors are brother and sister. Or the woman wears gloves. I learn that the capacity for inventing ways to get around the censors is enormous. To be able to show a piece at the festival, directors have to submit the text that they want to stage. The drama is enough, a concept is not necessary. Four weeks before the festival, the censors start examining scene proposals and decide which ones may be shown. The chosen plays are then developed further in the remaining weeks before the premiere. The festival presents them once or twice, then they are staged about twenty times consecutively. On Christmas Eve I fly back to Germany.


Name: Helena Waldmann
Email: waldmann@lettersfromtentland.com

Datum: Freitag, August, 2003 um 12:24:37
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Salvador de Bahia, August 2003
In Brazil, at the Teatro Villa Velha where I am working at the moment, I receive
a letter from Iran. It is an invitation to hold a workshop at the Dramatic Arts
Center in Tehran. I met the director of the Dramatic Arts Center, Majid
Sharifkohdai, in Berlin. We talked about the possibility of mediating between
Orient and Occident, of setting out as a theatre caravan. It is strange thinking
about working in Iran here. In Brazil there is exposed skin and dancing bodies
everywhere; in Iran there are covered up bodies and a dance that is not allowed to
exist. The contrast could not be greater.